Künstler(in)/Hersteller(in) Pivovarna Laško
Datum der Herstellung/Erstellung
1992
Eingang in die Museumssammlung
1997
Herkunftsort
Laško, Slowenien, Europa
Aktueller Standort
Celje Museum of Recent History, Celje, Slovenia
Material
Blech/maschinell hergestellt
Maße
110 x 58 mm (58 = Durchmesser)
Inventarnummer 745:CEL;S-9750a
Stichwort Behälter Konsum Einweg
Copyright Muzej novejše zgodovine Celje (Museum für zeitgenössische Geschichte Celje)
Status Magaziniert
Bildnachweis Matic Javornik
Die Geburt einer völlig neuen Kategorie von Abfall.
Worum handelt es sich bei diesem Objekt, mit welchen Menschen steht es in Zusammenhang?
Diese Bierdose von Pivovarna Laško stammt aus den frühen 1990er Jahren, als sich der Massenkonsum in Slowenien langsam entwickelte. Die Brauerei Pivovarna Laško, die 1825 gegründet wurde, war die erste Brauerei in Jugoslawien, die ihr Bier in Dosen abfüllte. Ab 1985 wurde das Bier Pivo Zlatorog in Dosen verkauft, die in Jugoslawien hergestellt wurden. Bis dahin wurde das Bier lediglich in Flaschen verkauft. Für die Brauerei war dies ein großer technologischer Fortschritt, für die Verbraucher bedeutete dies jedoch einen Umstieg von Mehrweg-Glasflaschen auf Einwegdosen. Dies fiel mit den gesellschaftlichen Veränderungen zusammen: Zunächst war das Angebot an Produkten begrenzt, doch dann fand eine Entwicklung hin zu großer Auswahl, Zugänglichkeit und Konsumfreude statt.
Mit welchen Orten ist dieses Objekt verbunden, wie europäisch/transnational ist es?
Im 19. Jahrhundert exportierte Pivovarna Laško sein Bier nach Triest, Budapest und Wien, aber auch in ferne Länder wie Ägypten und Indien. Zu Zeiten Jugoslawiens entfiel ein großer Teil des Bierabsatzes der Brauerei auf den jugoslawischen Markt, aber nach dem Zerfall des Landes gingen die Ausfuhren in andere Republiken des ehemaligen Jugoslawiens stark zurück. Aus der Tatsache, dass der Schriftzug auf dieser Laško-Bierdose in slowenischer Sprache ist, geht hervor, dass sie für den Verkauf in Slowenien bestimmt war.
Warum und wie ist dieses Objekt in die Sammlungen des Museums gelangt?
Die Bierdose des Laško Zlatorog Club war eine Spende an das Museum für zeitgenössische Geschichte Celje. Sie ist für die Sammlung des Museums nicht nur deshalb wichtig, weil Pivovarna Laško die erste und größte Brauerei Sloweniens mit einer fast zweihundertjährigen Tradition war, sondern auch, weil das Unternehmen in der Region Celje seinen Sitz hatte. Gleichzeitig ist diese Dose ein Museumsobjekt, das vom alltäglichen Leben und den Trinkgewohnheiten sowie von den Veränderungen im Leben der Menschen in den 1990er Jahren zeugt: der Zusammenbruch Jugoslawiens, der veränderte Markt und die rasante Entwicklung des Massenkonsums.
In welchem Verhältnis steht dieses Objekt zu Abfall?
Die Laško-Bierdose wurde in den Jahren hergestellt, als Pivovarna Laško erstmals von Flaschenbier auf Dosenbier umstellte. Bis Mitte der 1980er Jahre waren Dosen in Slowenien selten, dafür aber umso beliebter, vor allem bei jungen Menschen, die sie in verschiedene nützliche und dekorative Objekte verwandelten und sammelten. Als die Brauereien begannen, Bier in Dosen abzufüllen, brachten die Menschen die Dosen nicht mehr in das Geschäft zurück, wie sie es mit den Flaschen getan hatten, sondern warfen sie einfach weg. Die Dosen wurden so alltäglich, dass sie – abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen – jeden besonderen Wert für Sammler verloren.